Unsere Einrichtung TALITA KUMI verfügt über zwei Häuser, in denen die Arbeit mit den Jugendlichen durchgeführt wird, wobei die Schwerpunkte jeweils verschieden sind, sich aber zu dem oben erwähnten Erziehungsziel in einem fortlaufenden Prozess ergänzen. Zurzeit leben 40 Mädchen und junge Mütter in den beiden Häusern. In den vergangenen Jahren haben etliche junge Frauen ihren Entwicklungs- und Ausbildungsprozess erfolgreich abgeschlossen und sind wieder in ihre Familien oder in ein selbstständiges Leben zurückgekehrt.
Der Kontakt zu allen Mädchen wird auch nach ihrer Zeit in der Einrichtung noch aufrecht erhalten, um ihren weiteren Werdegang zu beobachten und notfalls zu unterstützen. Mit ihrer vielfältigen Arbeit leistet die TALITA KUMI einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Förderung junger Frauen und Mütter in Quito und ganz Ecuador.
In den beiden Häusern TK 1 und TK 2 finden Mädchen und junge Mütter im Alter zwischen 12 bis ca. 19 Jahren Schutz, Beratung und persönliche Annahme. Sie können dort Unterkunft, Verpflegung sowie
medizinische, juristische und psychologische Hilfen erhalten. Zusätzlich werden ihnen verschiedene berufliche Grundlagen vermittelt, auf denen sie später aufbauen können.
Leitend für alle Arbeit der Einrichtung TALITA KUMI sind Freiwilligkeit, Hilfe zur Eigenhilfe und Selbständigkeit sowie Nachhaltigkeit. Für die Aufnahme in unsere Einrichtung TALITA KUMI gilt
grundsätzlich das Prinzip der Freiwilligkeit. Etliche Mädchen werden aber auch von der örtlichen Jugendschutzpolizei in die TALITA KUMI gebracht, da die qualifizierte Arbeit der Einrichtung in
Quito ein hohes Ansehen genießt.
In TK 1 mit seinen max. 16 Plätzen finden Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 18 Jahren, oft mit ihren Säuglingen und Kleinkindern, Schutz und Annahme. Hier können Sie zur Ruhe kommen und für eine begrenzte Zeit Unterkunft, Verpflegung, Beratung und persönliche Hilfen erhalten. Dabei dient das Haus TK I mit einer befristeten Aufenthaltsdauer der Abklärung der persönlichen Situation der jungen Frauen In vielen Fällen gelingt es, diese zurück in ihre Herkunftsfamilien oder in die Arbeit zu vermitteln.
Neben der individuellen Beratung können auch medizinische, juristische und psychologische Hilfen geleistet werden.
Die Mädchen sind von Anfang an mitverantwortlich für "ihr Haus" und beteiligen sich an allen Alltagsaufgaben. Sie erhalten gleichzeitig ausreichend Gelegenheit für erzieherische und kreative
Aktivitäten.
Die Arbeit in der TK1 hat im Verständnis der Mitarbeiterinnen den Charakter einer "Clearingstelle", oder auch einer "Intensivstation". Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 52 Tagen in
der TK1 wird jährlich weit über 100 Mädchen und jungen Frauen mit ihren Kindern Hilfe zuteil. Die Unterstützung und Beratung wird auch nach dem Ausscheiden durch regelmäßige Treffen fortgeführt.
Die Mitarbeiterinnen bleiben als Bezugspersonen, z.B. bei Krisen, weiterhin erreichbar.
Für viele junge Frauen mit grossen Belastungen und schweren seelischen Verletzungen ist eine länger andauernde Hilfe nötig. Diese wird in dem Wohn- und Ausbildungshaus TK II geleistet. Bei den dortigen Bewohnerinnen sind die Grundlagen zu einer Rück-Eingliederung in Ihre Herkunftsfamilien meist nicht gegeben. Sie kommen aus besonders schwierigen sozialen Verhältnissen, haben schwerste seelische Verletzungen erlitten und brauchen eine längerfristige persönliche Hilfe in einem schützenden Rahmen sowie Angebote einer beruflichen Qualifizierung, ehe sie selbständig ihr Leben und das ihrer Kinder meistern können.
Die TK 2 ist ein ergänzendes Wohn- und Ausbildungshaus mit 32 Wohnplätzen. Hierin können die Mädchen und jungen Frauen, zum Teil mit ihren Säuglingen und Kleinkindern, über einen längeren
Zeitraum leben. Durch die Mitarbeiterinnen erhalten sie persönliche Hilfe zur Bearbeitung der eigenen seelischen Verletzungen und zur Stärkung und Stabilisierung ihres Selbstvertrauens.
Weiterhin werden ihre schulischen Kenntnisse durch die Teilnahme an einer Sonntagsschule in Quito mit regelmäßiger Schularbeiten-Hilfe im Hause verbessert. Einigen Mädchen ist es auch möglich am
regulären Schulbetrieb in Tumbaco teilzunehmen. Außerdem erhalten sie in der TK2 in verschiedenen Bereichen handwerkliche/praktische Angebote, die ihnen Grundlagen einer beruflichen Tätigkeit
schaffen sollen. Hierdurch sollen die Mädchen und jungen Frauen in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich ihre Zukunft zu gestalten.
Der Erziehungsprozess in der TK II umfasst drei wesentliche Elemente: Die Persönlichkeitsformung, die schulische Ausbildung in Form der Regelschule oder Fernschule und die Angebote zur Schaffung von beruflichen Grundlagen.
Sie haben Fragen zu unserer Arbeit oder möchten spenden?
Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!